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Immunsystem Seite 5 von 14

5. Krankheitserreger

Die Bakterien sind überall - in der Luft, im Wasser und im Boden - vorhanden. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Zersetzung organischer Stoffe von lebenden oder toten Organismen. Sie haben keinen festen Zellkern in dem das Erbgut gespeichert ist. Ihre Vermehrung geschieht durch Zellteilung, die sehr schnell vollzogen wird.

Krankheiten bei Menschen und Tieren erzeugen besonders folgende Bakterien: Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken, Escherichia coli und Salmonellen. Stoffwechselprodukte, die sie ausscheiden, sind krankmachende Gifte oder Toxine. Die Infektion mit diesen Bakterien geschieht bei Flüssigkeitsaustausch (Händedruck, Niesen, Husten, über offene infizierte Wunden) oder Nahrungsaufnahme (häufig bei unsachgemäßer Lagerung der Lebensmittel). Eine Gefahr durch bakterielle Infektionen über die Atemwege besteht in erhöhtem Maße bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme. Deshalb sind bakterielle Infekte in tropischen Ländern besonders häufig.

Viren sind die kleinsten Erreger, kleine Parasiten, die nur in Zellen leben. Sie gibt es in verschiedenen Formen, die sie immer wieder verändern. Sie haben keinen eigenen Organismus und sind keine Lebewesen. Sie können Jahrhunderte in der Umwelt oder im Erbgut einer Wirtszelle überleben. Sie suchen sich immer wieder neue Wirtszellen um sich von ihnen vermehren zu lassen. Dabei werden die befallenen Zellen oft zerstört. Sie befallen menschliche, pflanzliche und tierische Zellen oder Bakterien. Sie sind äußerst widerstandsfähige und können weder durch Chemotherapie, noch durch Antibiotika vernichtet werden, weil diese Substanzen wegen fehlendem Stoffwechsel nicht in sie eindringen können. Sie können nur durch extreme Hitze (ca.150 °C) oder Desinfektionsmittel vernichtet werden.

Die Vermehrung von Vieren geschieht über die jeweilige Wirtszelle, in die sich das Virus einschleicht. Die Genkette der Zelle wird verändert, die Zelle entartet, sie wird auf die Bildung viruseigenen Materials umprogrammiert und vererbt den Fehler bei ihrer eigenen Vermehrung weiter. Eine weitere Angriffsform der Viren ist das entwenden von Merkmalen einer Wirtszelle und einschleusen in eine andere Zelle. Die Zelleigenschaften werden dabei verändert und Mutationen in den veränderten Genanlagen sind die Folge.

Krankheiten wie zum Beispiel AIDS, Atemwegserkrankungen, Gastroenteritis, Grippe, Gürtelrose, Enzephalitis, Hepatitis, Herpes, Hirnhautentzündung, Masern, Mumps, Pocken, Poliomyelitis, Röteln, Tollwut, Warzen, Windpocken und Zytomegalie sind virale Infektionen.

RNA-Viren haben eine hohe Mutationsrate, die folgendermaßen erklärbar ist: Die für die Vermehrung von RNA zuständigen Enzyme, die RNA-abhängigen Polymerasen, machen viele Fehler und besitzen keine Korrekturmöglichkeit, was die Eigenschaften der Erreger ändert und ihre immunologische Abwehr erschwert.

Pilze sind überall verbreitet und bevorzugen feuchte, saure Lebensbereiche wie z. B. Hautfalten, Bio-Tonnen. Der gesunde Mensch kann sich durch Pilze nur Infektionen der Haut zuziehen. Bei abwehrgeschwächten Menschen können die Pilze aber ins Blut eindringen und innere Organe wie Herz, Lunge und Gehirn befallen (besondere Gefahr für Organtransplantierte Personen). Die Infektion geschieht durch Einatmung sporenhaltigen Materials, durch die Aufnahme infizierter Nahrungsmittel oder durch direkten Kontakt mit lebenden Pilzelementen.

Eine der häufigsten Pilzerkrankungen ist Soor. Insbesondere in Schwimmbädern besteht die Gefahr der Infektion mit Fußpilz, Nagelmykose oder Hautmykosen. Der Schimmelpilz ist in der Umwelt extrem weit verbreitet und verursacht Lungen-, Ohr- und Systemmykosen (Systemmykose = der gesamte Organismus ist betroffen).

Protozoen (Urtierchen) sind winzig kleine Einzeller, die sich durch Geißeln, durch Scheinfüßchen und durch schlängelnde, gleitende Bewegung fortbewegen. Freilebende Protozoen findet man überall. Sie überstehen Trockenzeiten, indem sie sich einkapseln. In diesem Zustand werden sie häufig verbreitet.

Protozoen leben und vermehren sich auch als Parasiten in ihrem Wirt. Sie können bei den von ihnen infizierten Tierarten und Menschen bedeutende Infektionskrankheiten verursachen. Sie werden meistens von Tieren übertragen, vermehren sich in der Leber und in den roten Blutkörperchen des Menschen und zerstören diese Zellen.

Copyright, © 2003 Karin Nebeling, Krankenschwester           infobox
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