Die Berliner Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. (BGPR) ist der Dachverband der ambulanten Herzgruppen in Berlin.
Dieser gemeinnützige Verein wurden 1981 unter dem damaligen Namen „Arbeitsgemeinschaft für kardiologische Prävention und Rehabilitation Berlin e.V. (AKPR)” auf Initiative des Herrn Professor Dr. med. H. Mellerowicz gegründet. Im Gründungsjahr des Vereins gab es in Berlin bereits 16 Herzgruppen mit insgesamt 250 Patienten.
Noch einige Jahre zuvor war es aus medizinischer Sicht undenkbar, dass Patienten nach einem Herzinfarkt, Herzoperationen oder selbst bei einem erhöhten Blutdruck Sport treiben. Bei Herz-Kreislauf Erkrankungen wurde körperliche Schonung verordnet, vor allem jedoch wurde von sportlicher Aktivität abgeraten. Diese Einstellung hat sich jedoch im Laufe der Zeit deutlich gewandelt.
Die Berliner Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. gehört der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. an, dem richtungsweisenden und koordinierenden Dachverband für alle Bereiche der ambulanten und stationären Betreuung von Herz-Kreislauferkrankungen und von Risikopatienten mit dem Ziel der Prävention und Rehabilitation der Arteriosklerose und ihrer Folgeerkrankungen.
Nach einem Herzinfarkt, nach einer Herzoperation oder anderen kardiovaskulären Erkrankungen oder Operationen(Tabelle1) und einer anschließenden Behandlung in einer Rehabilitationsklinik können sich die Patienten einer Herzgruppe in der Nähe ihres Wohnortes anschließen. In diesen Herzgruppen wird ein dosiertes körperliches Training durchgeführt mit dem Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und einer weiteren Progredienz der Herzerkrankung vorzubeugen und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Bewegungstherapie ist jedoch nur ein Bestandteil eines umfassenden Therapiekonzeptes zur Behandlung der koronaren Herzerkrankung. Des weiteren gehören dazu
Im Vordergrund der sportlichen Aktivität steht nicht der Wettkampfcharakter, sondern die Freude an der Bewegung sowie eine Steigerung der beschwerdefreien Belastbarkeit. Voraussetzung für einen Therapieerfolg durch ein Bewegungstraining in der ambulanten Herzgruppe ist eine individuelle Dosierung der Übungsintensität sowie ein strukturiertes und angeleitetes Training.
Dafür sorgen entsprechend qualifizierte Sportlehrer, Übungsleiter oder Krankengymnasten, die in speziellen Kursen in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Berlin aus- und weitergebildet werden und im Besitz der vom Landessportbund erstellten Übungsleiter „S-Lizenz Koronarsport“ sind.
Jede ambulante Herzgruppe wird während der Übungseinheit durch einen Arzt betreut, der nicht nur über Kenntnisse der Herz-Kreislauferkrankungen sowie ein sportmedizinisches Wissen verfügt, sondern der auch bei möglicherweise auftretenden Zwischenfällen die vorhandenen Notfallgeräte bedienen und erfolgreich einsetzen kann.
Jeder Herzgruppe wird eine Notfallausrüstung bestehend aus einem Defibrillator sowie einem Notfallkoffer zur Verfügung gestellt. Vor Beginn der Bewegungstherapie ist eine ärztliche Untersuchung zur Beurteilung der individuellen Belastbarkeit erforderlich. InAbhängigkeit vom Untersuchungsergebnis sowie der beschwerdefreien Belastbarkeit erfolgt eine Einstufung in eine Übungsgruppen (Belastbarkeit < 1 watt pro kg körpergewicht) oder eine trainingsgruppe (belastbarkeit > 1 Watt pro kg Körpergewicht).
Zur Zeit gibt es in Berlin ein beinahe flächendeckendes Netz von 160 ambulanten Herzgruppen mit 2400 Patienten. Die Gründung weiterer ambulanter Herzgruppen sowie der Ausbau der bestehenden für die steigende Zahl der Patienten in unserer Stadt ist eine vorrangige Aufgabe der BGPR.
Widerspruch