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Herzfehlertherapie (Interventionelle Kathetertechnik) Seite 2 von 10

Therapie durch Herzkatheter?

Schon seit 1960 kommt die Herzkathetertechnik bei der Behandlung angeborener Herz- und Gefäßfehlbildungen zum Einsatz. Damals löste die Methode der BALLON - ATRIO - SEPTOSTOMIE (BAS) von W. J. RASHKIND die operative Septotomie nach BLALOCK - HANLON in der Behandlung der Transposition der großen Arterien ab.

Die Transposition der großen Arterien ist eine Fehlanlage der dem Herzen entspringenden großen Gefäße. Die Körperschlagader (Aorta) entspringt nicht der linken sondern der rechten Herzkammer und die Lungenschlagader (Pulmonalarterie) nicht der rechten, sondern der linken Herzkammer. Während im Körperkreislauf ständig sauerstoffarmes Blut fließt, strömt im Lungenkreislauf nur sauerstoffreiches Blut. Die vor der Geburt bestehenden Nebenschlüsse über das Foramen ovale und den Ductus arteriosus verschließen sich in den ersten Wochen nach der Geburt, so dass die Kinder schwer krank und ohne Hilfe nicht lebensfähig sind.

Bei der Verfahrensweise nach Blalock Hanlon wurde durch einen herzchirurgischen Eingriff der erforderliche Septumdefekt (Scheidewanddefekt) geschaffen. Das Neugeborene musste einem hohen Operationsrisiko ausgesetzt werden.

Dieses Risiko wird durch die Ballon - Atrio - Septostomie (BAS) von W. J. Rashkind vermieden.

Mit Hilfe eines Ballonkatheters, der über das Hohlvenensystem und den rechte Herzvorhof durch das Foramen ovale in den linken Herzvorhof geführt wird, gelingt es einen ausreichenden Nebenschluß (Shunt) zwischen beiden Herzvorhöfen zu schaffen. Es können sich dadurch größere Mengen sauerstoffarmen und sauerstoffreichen Blutes auf Vorhofebene vermischen. Das Blut im Körperkreislauf führt einen höheren Anteil sauerstoffangereicherten Blutes mit sich, und das Kind hat erheblich günstigere Entwicklungschancen bis zur Korrekturoperation.

Copyright, © 2001 Karin Nebeling, Krankenschwester           infobox
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