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Herzfehlertherapie (Interventionelle Kathetertechnik) Seite 6 von 10

Schirmchen

Die Katheterokklusion1 ist eine weitere Methode die W. J. Rashkind entwickelte um Kindern mit Persistierendem Ductus arteriosus2 möglichst eine Operation zu ersparen.
1 Verschluss mit Hilfe der Kathetertechnik
2 fortdauernde Gefäßverbindung zwischen der Körper- und Lungenschlagader / PDA

Der Verschluß erfolgt z. B. durch ein Schirmchen. Sie gibt es in unterschiedlicher Größe, so wie auch der Ductus arteriosus jeweils sehr unterschiedlich in seiner Form, seiner Länge und seinem Durchmesser angelegt ist. So kann es sogar erforderlich werden, wenn der Ductus zu eng zum einbringen eines Schirmchens ist, zunächst mit Hilfe der Ballondilatation die nötige Weite zu erzeugen. Wiederum kann eine Katheteruntersuchung aber auch zum Ergebnis haben, dass der Ductus zu weit zum einbringen eines Schirmches ist und eine operative Unterbindung unumgänglich wird.

Setzen eines speziell gefaltetes Doppelschirmchens (Occluder) in einen Ductus arteriosus

Das Schirmchen wird in einen großlumigen Katheter eingesetzt. Hat der Katheter über die Lungenschlagader und den Ductus arteriosus die Aorta erreicht, wird der erste Schirmchenanteil aus dem Katheter geschoben. Er entfaltet sich (Bild 1).
Anschließend wird der Katheter zurück gezogen und das Schirmchen im Ductus platziert. (Bild 2)
Das vollständig entfaltete Schirmchen ist plaziert. (Bild 3)

Nun wird es vom Katheter abgekoppelt (siehe Bild 4 bis 6).


Für den Fall, dass sich das Schirmchen lösen könnte, ist man ebenfalls gut vorbereitet. Mit Hilfe besonderer Katheter, die mit winzigen Greifarmen ausgestattet sind, könnte das Schirmchen wieder „eingefangen” werden.

Zum Verschluß von Vorhofseptumdefekten (ASD) und Kammerseptumdefekten (VSD) wurden weitere Schirme entwickelt. Kleinere Vorhofseptumdefkte - in Einzelfällen auch kleine Kammerseptumdefekte - werden an speziellen Kliniken mit Hilfe der Interventionelle Kathetertechnik verschlossen.

Heute stehen verschiedene Materialien und Verschlußsysteme zur Verfügung:

Amplatzer Occluder (speziell gefaltetes Doppelschirmchen): aus Nitinol-Drahtgeflecht mit Polyestereinlagen (zur schnelleren Thrombosierung); selbstzentrierend
Zwei Schirmchen sind mit einem Stent verbunden. Entfaltet haben sie die Form zweier Scheiben.

Coil: Drahtgebilde oder Metallspirale; ist mit Kunststofffäden (zur schnelleren Thrombosierung) ausgestattet
In einem Spezialkatheter wird die Spirale durch die Gefäße transportiert und schließlich werden die Windungen nach und nach aus dem Spezialkatheter im Defekt frei gegeben.

CardioSeal-Occluder: ein Metallkreuz mit kleinen Gelenken ist mit Dacron bespannt; die Schirmchen sind nach außen in Gegenrichtung zusammengefaltet und miteinander verbunden; selbstzentrierend

Copyright, © 2001 Karin Nebeling, Krankenschwester           infobox
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