Eine offene, aufgeschlossene Arzt-Eltern-Patienten-Beziehung ist die wichtigste Grundlage, denn mit der Durchführung der Operation ist die Behandlung nicht abgeschlossen. Die Folgen einer Herztransplantation sind eine lebenslange enge Bindung an das behandelnde Zentrum und den betreuenden Arzt. Durch die lebenslange medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems nach Transplantation, ist eine sich plötzlich entwickelnde Abstoßungsreaktion leider immer möglich. Die Herabsetzung der körpereigenen Abwehrmechanismen erhöht die Infektanfälligkeit. Daraus ergeben sich zwangsläufig Unsicherheiten gerade in den ersten Monaten nach Transplantation, die rasch durch eine stabile Arzt-Eltern-Patienten-Beziehung abgebaut werden.
Eine Transplantation erfordert eine lebenslange konsequente Selbstdisziplin, um das grundsätzlich bestehende Risiko von Infektionen und Abstoßungsreaktionen infolge der Immunsuppression nicht zusätzlich zu erhöhen. Die Erfahrungen in der Transplantationsmedizin belegen, daß durch Einhaltung von bestimmten hygienischen Maßnahmen und Ernährungsrichtlinien die Lebensqualität und Lebenserwartung nach Transplantation stark positiv beeinflußt werden kann. Dazu gehört auch die regelmäßige Medikamenteneinnahme. Gerade die Konfrontation mit den Nebenwirkungen der Medikamente ist für viele Eltern problematisch. Aber ohne lebenslange Akzeptanz und konsequente Einhaltung aller Maßnahmen und Therapien ist die Transplantation der falsche Weg.
Die Entscheidung für eine Transplantation muß gerade unter oben genannten Aspekten von den Eltern gemeinsam für Ihr Kind, bei größeren Kindern gemeinsam mit dem Kind, getroffen werden. Dies setzt auch voraus, daß Eltern gewohnt sind gemeinsam Verantwortung für ihre Kinder zu tragen. Bestehende Beziehungsprobleme können in der emotional besonders belastenden Wartezeit vor Transplantation oder den ersten Wochen danach, die Situation mit zusätzlichen Konflikten erschweren, - bis hin zu negative Auswirkungen auf das transplantierte Kind. Gegebenenfalls sollte eine Familienberatungsstelle aufgesucht und offen mit dem behandelnden Arzt die Situation in der Familie besprochen werden.
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