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Herztransplantation Seite 12 von 14

Ernährung

In den ersten Tagen und Wochen nach Transplantation müssen nachfolgende Informationen Berücksichtigung finden:

  1. Fleisch Fisch und Wurst
    Alles muß gut gegart werden Rohes Fleisch und rohe Wurst bleiben Tabu. Fisch nur in gebratener oder gekochter Zubereitung.
    • kein Hackfleisch
    • kein Roastbeef, rohen Schinken, Mett-, Cervelat-, Plock- und Teewurst
    • keine Salami
    • keine Fleisch-, Geflügel-, Fisch- oder andere Wurstsalate.
      Tip: Inzwischen gibt es wärmebehandelte Wurst von »Du darfst «.
  1. Frischkäse, Joghurt, Milch etc.
    Frischkäse und Joghurt darf nur gegessen werden, wenn es wärmebehandelt ist. Milch nur pasteurisiert!
    • keine rohen Eier
    • keine weichgekochten Eier
    • keine Mayonnaise
    • keine Sauermilch und Weichkäse
    • auf Eis lieber verzichten
      Tip: Wärmebehandelten Frischkäse gibt es z. B. in kleinen Frühstücks-portionen, ausreichend für etwa ein bis zwei Scheiben Brot.
  1. Marmeladen, Nougatcreme, Süßes
    ist erlaubt. Wichtig ist es immer daran zu denken, daß große Gläser mit Marmelade oder Nougatcreme von Schimmelpilz befallen sein können (besonders in der warmen Jahreszeit).
    Hinweis: Bei Cortisontherapie wird der Arzt in vielen Fällen nachdringlich den Verzicht auf süße Nahrungsmittel anraten. Cortison verändert den Blutzuckerspiegel zum Teil erheblich. Als Ersatz darf in angemessenen Mengen Diätware verwendet werden.
  1. Frisches Obst und Rohkostsalate
    • Für immer Tabu ist und bleibt Grapefruit, aber nicht nur die frische Frucht, sondern auch alle Formen ihrer Saftverarbeitung (egal ob ohne oder mit Zucker). Diese gesunde Frucht ist schädlich für Transplantierte, denn sie beeinträchtigt die Wirkung der Immunsuppressiva.
    • Manche Kliniken erlauben frisches, geschältes Obst erst nach 3 Monaten, andere eher oder noch später
    • Obst und Gemüse bitte sorgfältig direkt vor Verzehr waschen
    • Obst IN DEN ERSTEN Wochen /evtl. auch Monaten schälen
    • Rohkostsalate müssen direkt vor Verzehr frisch zubereitet sein.
    Hinweis: Einschränkungen bestehen bei langfristiger oder höher dosierter Cortisontherapie. Das heißt, der Verzehr von geschältem Obst und Rohkostsalaten sollte unbedingt erst nach Zustimmung des behandelnden Arztes erfolgen.
    Tip zur Reinigung von Obst und Gemüse
    Zur Desinfektion können dem Wasser Micropurtabletten zugesetzt werden, unbedingt erforderlich ist es allerdings nicht.

Grundsätzliches:

  1. Die Verpackung
    Kunststoffbeutel, Folien etc. von frischem Obst, Gemüse und Kartoffeln immer entfernen. Die Lebensmittel dunkel und kühl aufbewahren.
  2. Tiefkühlprodukte
    Kühlkette nicht unterbrechen. Vorgeschriebene Lagerungstemperatur und Haltbarkeitsdatum einhalten. Das Auftauen von Fleisch und Geflügel auf einem Rost oder einem Sieb durchführen, damit die Auftauflüssigkeit abtropfen kann. Diese sofort wegschütten.
  3. Für alle Lebensmittel gilt:
    • Lagerungshinweise grundsätzlich beachten und das Haltbarkeitsdatum berücksichtigen. Es sollte noch einige Zeit bis zum Verfallsdatum bestehen. Keine „Schnäppchen” nutzen!
    • Auf mikrobiologisch sehr leicht verderbliche Produkte sollte verzichtet werden!
    • Pflanzliche und tierische Nahrungsmittel immer getrennt aufbewahren. Pflanzliche Nahrungsmittel können noch mit Erde behaftet sein und weisen dadurch hohe Keimzahlen auf.
    • Geflügel stets getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahren und so ausreichend garen, daß das Fleisch an keiner Stelle mehr rot gefärbt ist.
    • Auf Schimmel achten, angeschimmelte Lebensmittel wie z.B. Brot, Konfitüre, Obst sofort verwerfen.
    • Will man ganz sicher bei der Zubereitung von warmen Mahlzeiten gehen, dann nicht mit der Mikrowelle kochen! Sie ist keine Garantie für wirklich gut gegarte Speisen.
    • Kaliumarme und/oder Cholesterinarme Kost kann unter Umständen in den ersten Tagen und Wochen notwendig werden. Im Verlauf des ersten Jahres kann die Ernährung mehr und mehr den normalen Verhältnissen angepasst werden. Es genügt Risikofaktoren, wie zum Beispiel nicht gründlich gereinigtes Obst, auszuschließen. Man sollte sich in jedem Fall bei jeglicher Unsicherheit mit dem betreuenden Arzt beraten.
Copyright, © 2000 Karin und Marcel Nebeling           infobox
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