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Herztransplantation Seite 14 von 16

Tägliche Selbstkontrolle

Von einigen Kliniken wird eine tägliche Selbstkontrolle im Frühstadium unbedingt erwartet oder angeraten. Sie betrifft Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und Körpergewicht. Die Werte sollen dokumentiert bei jedem Besuch des Transplantationszentrums vorliegen.

Gründe für diese Maßnahmen:

Die lebenslange immunsuppressive Therapie nach Transplantation setzt die Abwehrkräfte des Körpers dauerhaft herab. Besonders in den ersten Wochen nach einer Transplantation und während sowie unmittelbar nach einer Cortisontherapie besteht ein erhöhtes Risiko zu Infekten. Die Entwicklung von Fieber unter Immunsuppression ist gestört. Eine nach wiederholter Messung bestätigte Körpertemperatur über 37°C kann durchaus ihre Ursache in einem ernst zunehmenden Infekt haben.

Durch die tägliche Selbstkontrolle kann frühzeitig die Entwicklung eines Bluthochdrucks erkannt werden. Veränderungen des Körpergewichts lassen Wassereinlagerungen eher erkennen, als Ödeme, denn Wasser kann sich auch optisch unbemerkt ansammeln. Eine Gewichtszunahmen innerhalb eines Tages von 1,5 kg ist nicht auf gutes Essen zurück zu führen.

Hinter veränderten Temperatur, Gewichts- und Blutdruckwerten kann sich eine Abstoßungsreaktion verbergen, die nicht sofort mit deutlicher körperlicher Schwäche und Müdigkeit einher geht.

Die regelmäßig und übersichtlich dokumentierten Werte sollten bei telefonischer Kontaktaufnahme mit dem Transplantationszentrum immer griffbereit sein.

In der Regel ist durchzuführen:

Körpergewicht: 1 mal täglich (morgens nach dem Aufstehen)

Puls, Blutdruck und Temperatur: 2 mal täglich (morgens und abends)

Impfungen

Die lebenslange immunsuppressive Therapie ab Kindesalter verhindert die Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch die Einhaltung regulärer Impftermine. Alle in diesem Zusammenhang auftauchenden Fragen müssen unbedingt mit den betreuenden Ärzten der Transplantationsnachsorge besprochen werden. Pauschale Ratschläge, aber auch Handlungen auf Basis von Erfahrungen anderer Familien mit transplantierten Angehörigen werden den ganz individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen transplantierten Kindes nicht gerecht.

Copyright, © 2000 Karin und Marcel Nebeling           infobox
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