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Immunsystem Seite 1 von 14
Aspekte - Hilfe zur Selbsthilfe - ist Geben und Nehmen - Informationsbroschüre

Das Immunsystem

1. Abwehrmechanismen

Das Immunsystem des menschlichen Organismus ist ein kompliziertes System zur Abwehr von Infektionen bzw. Krankheitserregern. Es hilft dem Körper zwischen körpereigenen und körperfremden Zellen und Substanzen zu unterscheiden. Dringen körperfremde Zellen oder Substanzen in die Blutbahn ein, werden sie vom Immunsystem erkannt. Schleimhäute, Knochenmark, Lymphknoten, Thymus, Milz, Mandeln und Darm sind die wichtigsten Bestandteile des Immunsystems. Die Haut ist nicht direkt dem Immunsystem zuzuordnen, hat aber eine wichtige Aufgabe als äußere Schutzfunktion des menschlichen Organismus. Haut und Flimmerhaare bieten mechanischen Schutz gegen äußere Einflüsse. Tränenflüssigkeit, Säuren im Schweiß und Magensaft sind chemische Schutzmechanismen. Auch bakterielle Schutzfunktionen sind im menschlichen Organismus zu finden. Darmbakterien sorgen für ein natürliches Gleichgewicht zwischen krankmachenden (pathogenen) und nicht krank machenden (apathogenen) Keimen im Darm.

Die Immunreaktion wird in humorale und zelluläre Immunantwort unterschieden, d.h. in eine Abwehrreaktion, die durch oder in Zellen und in Körperflüssigkeiten vorhanden ist. Die humorale und zelluläre Immunreaktion haben jeweils eine spezifische Komponente - spezifisches Immunsystem -(Abwehr gegen ein spezielles Antigen) und eine unspezifische Komponente - unspezifisches Immunsystem - (Abwehr gegen alle Fremdstoffe).

Die unspezifischen Abwehrmechanismen, bilden das natürliche, angeborene Immunsystem (unspezifisches Immunsystem). Es steht von Geburt an gegen alle Antigene zur Verfügung . Dabei wird jede körperfremde Substanz angegriffen und abgestorbene Körperzellen werden beseitigt. Die angeborene Abwehr ist allerdings nicht fähig zu lernen und deshalb nicht besonders effektiv.

Die spezifische oder erworbene Abwehr bildet sich im Laufe des Lebens aus. Erst bei der Konfrontation mit körperfremden Organismen, Fremdstoffen oder deren Substanzen lernt das Immunsystems die Struktur des Eindringlings kennen und speichert diese Informationen.

Verschiedene Heilpflanzen haben eine anregende und unterstützende Wirkung auf das Immunsystem und können die humorale oder zelluläre Immunreaktion mehr oder weniger stark fördern.

Weil das Immunsystem alle körperfremden Zellen angreift, sind durch Organtransplantation übertragene Zellgruppen hoch gefährdet. Das Immunsystem versucht auch diese fremden Zellen anzugreifen und zu vernichten (Organabstoßung). Um die Abstoßung zu verhindern werden immunsupressive (die natürliche Immunreaktion unterdrückende) Medikamente eingesetzt. Daraus ergibt sich wiederum eine erheblich Infektionsabwehrschwäche des Körpers. Wenn zum Beispiel Organspender und Empfänger derselben Familie angehören, ist die Organabstoßungsreaktion deutlich geringer, denn die Immunsysteme von Geschwistern, Eltern oder Kindern sind einander ähnlicher, so dass das Spenderorgan besser toleriert wird.

Allerdings sind auch sogenannte Autoimmunkrankheiten (zum Beispiel Zuckerkrankheit [Diabetes mellitus] oder Multiple Sklerose [MS]) durch falsche Reaktionen des Immunsystems bekannt. Abwehrzellen markieren körpereigene Zellgruppen als Fremdkörper. Das Immunsystem greift deshalb Organe des eigenen Körpers an.

Copyright, © 2003 Karin Nebeling, Krankenschwester           infobox
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