Als Inkubationszeit bezeichnet man den Zeitraum zwischen einer Infektion (Ansteckung mit dem Krankheitserreger) und dem Krankheitsausbruch.
Krankheitserreger sind die Toxine der Bakterien. Die Inkubationszeit liegt bei 7 - 14 Tagen. Impfung: Aktive Immunisierung
Diphtherie wird wie eine Erkältung beim Husten, Niesen oder mit der Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen (Tröpfcheninfektion) und führt zu einer akuten Entzündung der oberen Atemwege mit Fieber, Halsschmerzen, Mandelschwellungen mit Blutungen. Der Erreger scheidet ein Gift aus, das Entzündungen im Nasen- und Rachenraum verursacht. Typische Kennzeichen der Diphtherie sind weißlich-dicke, süßlich-übelriechende Beläge, auf den entzündlichen Stellen. Sie bluten beim Abstreifen und können die Atemwege so weit verschließen, dass der Patient unter Schwerer Atemnot leidet oder sogar erstickt. Das Stoffwechselgift des Erregers wirkt stark schädigend. Es kann zu Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen kommen. Die schwere Infektionskrankheit kann durch Herzversagen oder Ersticken sogar innerhalb weniger Stunden zum Tod führen. Die Sterblichkeit bei Diphtherie ist hoch. Bis zu 20 Prozent der Infizierten, vor allem ungeimpfte Kleinkinder und ältere Menschen, überleben die ausgebrochene Krankheit nicht. Auch Gesunde und geimpfte Personen können die Krankheit übertragen.
Die Krankheitserreger sind Bakterien. Die Inkubationszeit liegt bei 7 - 14 Tagen.
Keuchhusten plagt meist Säuglinge und Kleinkinder, von denen 80 bis 90 Prozent ein bis drei Wochen nach der Infektion erkranken. Das Bakterium dringt in die Atemwege ein und siedelt sich dort an. Der Krankheitsbeginn ist mit Schnupfen und Heiserkeit - oft ohne Fieber -, zunächst völlig unspezifisch. In dieser Zeit ist der Patient aber hochinfektiös, das Ansteckungsrisiko also sehr hoch. Keuchhusten wird durch direkten Kontakt mit einem Erkrankten, durch Husten, Niesen oder mit der Atemluft verbreitet (Tröpfcheninfektion). Giftstoffe, die das Bakterium absondert, verursachen den Ausbruch der Krankheit.
Die Erreger verursachen krampfartigen Husten bis hin zu Erstickungsanfällen. Es kann zu Atemstillstand und Zyanose (bläuliche Verfärbung der Haut) durch Sauerstoffmangel kommen. Das Kind erbricht nach einem Anfall oft Schleim und Nahrung. Durch die wiederholten schweren Hustenanfälle über Tage kann es zu Lungenblähung und zu Blutungen der Schleimhäute kommen. Das schwere Krankheitsbild dauert sechs bis zwölf Wochen. Die Kinder werden sehr geschwächt. Es wird vermutet, dass Atemstillstand durch nicht erkannten Keuchhusten häufig als „plötzlicher Kindstod” verkannt wird. Der überstandene Keuchhusten verleiht eine zeitlich begrenzte Immunität. Erwachsene zeigen atypische Krankheits-Formen mit uncharakteristischem Husten. Sie können aber Säuglinge und Kleinkinder anstecken. Viele Säuglinge werden von der Mutter angesteckt. Denn der Säugling erhält keine schützenden Antikörper von der Mutter während der Schwangerschaft oder beim Stillen. Er sollte deshalb möglichst früh geimpft werden.
Der Krankheitserreger ist das Bakterium - Haemophilus influenzae Typ b, Kurzbezeichnung HIB -
HIB kommt weltweit vor und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nur beim Menschen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern unter fünf Jahren erzeugt es krankhafte Infektionen, wie akute Hals- und Mittelohrentzündungen mit hohem Fieber. Im Krankheitsverlauf entwickelt sich bei vielen eine schwere Hirnhautentzündung (Meningitis), die auch hirnorganische Schäden zur Folge hat. Die Meningitis beginnt mit hohem Fieber und Kopfschmerzen. Bei Säuglingen und Kleinkindern fällt eine vermehrte Trinkschwäche und Schläfrigkeit auf. Die Kopfschmerzen nehmen rasch unerträgliche Ausmaße an. Der Erkrankte wird zunehmend unruhiger. Erbrechen, Wahrnehmungsstörungen und Benommenheit kommen hinzu. Schließlich tritt Bewusstlosigkeit ein. Krampfanfälle können auftreten. Die Gefahr, dass sich die Entzündung auf das Gehirn und Rückenmark ausbreitet und dadurch Gehörverlust und Lähmungen eintreten oder das Kind Verhaltensgestört oder gar geistig behindert bleibt, ist hoch.
Eine weitere Infektion durch diesen Erreger ist die lebensbedrohende Kehldeckelentzündung. Neben allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellung am Hals kommt es rasch zu starken Halsschmerzen, kloßiger Sprache und vermehrtem Speichelfluss. Die schnell zunehmende entzündliche Schwellung des Kehldeckels führt zu Atemnot bis hin zu drohender Erstickung. Das Kind muss sofort in eine Klinik gebracht werden. Nur dort können die Atemwege ausreichend gesichert werden, denn in der Mehrheit muss das Kind sogar intubiert werden. Und schnellstmöglich müssen dem Kind außerdem hochwirksame Antibiotika - Infusionen zugeführt werden um sein Leben zu retten.
Durch eine Schutzimpfung von Säuglingen gegen Haemophilus influenzae Typ b ist in jedem Fall eine Prophylaxe gegen diese schweren Verlaufsformen einer HIB - Infektion sinnvoll, denn ein mehrere Jahre andauernder Schutz von ca. 90% wird erreicht. Nach dem 7. Lebensjahr ist eine HIB - Infektion mit so schwerem Krankheitsverlauf äußerst selten.
Der Krankheitserreger ist das Hepatitis-B-Virus (HBV) der DNA-Virus-Gruppe. Die Inkubationszeit liegt bei 1 - 6 Monate. Impfung: Aktive Immunisierung
Die Hepatitis B ist die zweithäufigste Form der Virushepatitis. In Deutschland sind etwa 0,5% der Bevölkerung infiziert. Sie wird durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöst und ist weltweit verbreitet. Die Infektion erfolgt über Blut, Blutprodukte, Körperflüssigkeiten, Wundsekret, Schleimhäute oder verletzte Haut, durch ungeschützten Geschlechtsverkehr sowie von der Mutter auf das ungeborene Kind. Im Anfangsstadium ist der Verlauf meist mild. Die Gefahr besteht im Übergang in eine chronische Hepatitis, der in ca. 10% erfolgt und nach langjährigem Verlauf zu einer Leberzirrhose oder zu Leberkrebs führen kann. Die Diagnose erfolgt durch spezielle Bluttests. Die Symptome sind zunächst ähnlich wie bei einem grippalem Infekt, dann oft Gelbfärbung der Augen, später der Haut und evtl. auch akutes Leberversagen. Eine Gefahr des Chronischwerdens mit Virusausscheidung und möglichen schwerwiegenden Lebererkrankungen besteht in jedem Fall.
Der Krankheitserreger ist ein RNA - Virus. Die Inkubationszeit liegt bei einigen Stunden bis wenige Tage Impfung: Aktive Immunisierung / jährlich
Das Influenza-Virus tragen viele Vogelarten und Zugvögel breiten es aus. Influenza-Viren der Typen A, B und C zeichnen sich durch eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit aus. Neue Stämme entstehen meist in Haustieren, bevorzugt in Schweinen. Influenza-Viren besiedeln die Schleimhautzellen der oberen Luftwege und zerstören sie.
Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion, Husten, Niesen, Sprechen und direkten Kontakt, z.B. über Hände oder Gegenstände, übertragen. Die Virusgrippe ist kein »grippaler Infekt«. Sie ist eine akute, meist in Epidemien während der kalten Jahreszeit auftretende schwere Erkrankung. Die eindeutige Diagnose ist vor allem im Anfangsstadium schwierig. Sie verursacht hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und ein starkes Krankheitsgefühl. Die Erkrankung erstreckt sich über Wochen mit wiederholten Schweißausbrüchen und ausgeprägter körperlicher Schwäche. Ganz schwere Verlaufsformen und Komplikationen werden durch zusätzliche bakterielle Infektionen, sogenannte bakterielle Superinfektionen , hervor gerufen. Die Folgen sind dann z.B. eine Lungen- oder sogar Herzmuskelentzündung mit nachfolgenden Herzrhythmusstörungen und vereinzelt auch Entzündungen des zentralen Nervensystems. Vor allem bei älteren Menschen und Menschen mit chronischer Lungen-, Herz-, Nieren-, Leber- oder Stoffwechselkrankheit treten lebensbedrohliche Verlaufsformen und schwere Superinfektionen mit Todesfolge auf. Nur durch die einmal jährlich durchgeführte Grippe-Schutzimpfung, kann der schweren risikobehafteten Erkrankung vorgebeugt werden.
Der Krankheitserreger ist das RNA - Virus. Die Inkubationszeit liegt bei 5 - 14 Tage (selten bis 35 Tage). Impfung: Aktive Immunisierung
Die Kinderlähmung wird durch die Ausscheidungen infizierter Personen, durch oral-fäkale Schmutz- u. Schmierinfektion an Händen, Gegenständen und Nahrungsmitteln, sogar am Wasser im Schwimmbad über den Magen-Darm-Trakt, übertragen. Nicht alle Infizierten erkranken. Bricht die Kinderlähmung aber aus, hat das für den Betroffenen schwere Folgen. Sie ist eine schwere Infektionskrankheit, die tödlich enden oder zu schwerer Invalidität führen kann. Das Poliovirus schädigt das Rückenmark und kann dauernde Lähmungserscheinungen hervorrufen. Besonders gravierend ist die Zwerchfell-Lähmung. Sie macht das selbständige Atmen unmöglich, so dass eine künstliche Beatmung oft lebenslang notwendig ist. Seit Januar 1998 empfiehlt die STIKO - die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in Berlin -, eine „Spritz-Impfung”. Sie ist geeignet für Säuglinge ab dem 3. Lebensmonat, Jugendliche und Erwachsene. Für Kinder gibt es Kombinationsimpfstoffe, die viermal zur Grundimmunisierung gespritzt werden müssen. Der Einfach-Spritzimpfstoff gegen Kinderlähmung wird zur Grundimmunisierung nur zweimal gegeben. Eine Wiederimpfung erfolgt im 11. bis 18. Lebensjahr, gegebenenfalls mit dem Kombinationsstoff gegen Tetanus- Diphtherie-Polio. Aufgefrischt werden sollte anschließend alle zehn Jahre.
Der Krankheitserreger ist das RNA - Virus. Die Inkubationszeit liegt bei 8 bis 14 Tagen Impfung: Aktive Immunisierung
Der Erreger ist weltweit verbreitet. Masern werden beim Husten oder Niesen, aber auch durch die Luft ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen (Tröpfcheninfektion). Der Erreger ist weltweit verbreitet. Die Symptome sind zunächst unspezifisch. Fieber, Schnupfen, Husten und Bindehautentzündung mit entsprechender Lichtempfindlichkeit treten zuerst auf. Der typische Masern-Ausschlag mit kräftigroten, grobflächigen Flecken beginnt dann hinter den Ohren und breitet sich vom Kopf langsam über den ganzen Körper aus. Die Infektion schwächt die Abwehrkräfte enorm, so dass andere Krankheitserreger Komplikationen wie Bronchitis, Lungen-, Mittelohr- und Kehlkopf-entzündungen oder gar Masern-Enzephalitis (Hirnentzündung) erzeugen können.
Der Krankheitserreger ist das RNA - Virus. Die Inkubationszeit liegt bei 2 - 3 Wochen Impfung: Aktive Immunisierung
Das Mumps-Virus kommt auf der ganzen Welt vor und wird durch Tröpfcheninfektion zum Beispiel beim Husten oder über die Ausatmung übertragen. Typisch für Mumps ist die schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Komplikationen bei schwerem Krankheitsverlauf sind Bauchspeicheldrüsen- oder Hirnhautentzündungen, die das Zentrale Nerven System beeinträchtigen, sein. Bei Jungen kann nach der Pubertät Sterilität eintreten. In etwa der Hälfte der Fälle bildet das Immunsystem nach der Infektion ausreichend schnell Antikörper, so dass es nicht zur Erkrankung kommt.
Der Krankheitserreger ist das RNA - Virus. Die Inkubationszeit liegt bei 16 - 18 Tage Impfung: Aktive Immunisierung
Das Röteln-Virus kommt auf der ganzen Welt vor und wird durch Tröpfcheninfektion zum Beispiel beim Husten oder über die Ausatmung übertragen. Eine Röteln-Erkrankung verläuft in den meisten Fällen harmlos. Die ersten Krankheitszeichen sind unspezifisch und lassen eher einen grippalen Infekt vermuten. Die Röteln lassen sich meist erst am Hautausschlag, den hellroten Flecken, erkennen. Weitere typische Symptome sind druckempfindliche Schwellungen der Lymphknoten am Hals, Nacken und hinter den Ohren. Da die Röteln auch ohne Fieber oder andere Krankheitszeichen auftreten können, werden sie bei vielen Kindern gar nicht bemerkt. Gefährlich ist eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft. Steckt sich eine Mutter in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten an, kann das für ihr ungeborenes Kind schwere gesundheitliche Folgen haben. Dazu gehören zum Beispiel Herzfehler, Blindheit, Taubheit und geistige oder körperliche Behinderungen. Erst bei älteren Kindern und Jugendlichen ist die Möglichkeit einer Komplikation (Hirnentzündung) gegeben.
Die Krankheitserreger sind Bakterien und ihre Giftstoffe (Toxine). Die Inkubationszeit liegt bei 3 bis 60 Tagen.
Tetanus wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Das Tetanus-Bakterium findet sich überall in der Natur und ist äußerst resistent (wiederstandsfähig). Schon durch kleine, kaum erkennbare Wunden, kann es in den Körper eindringen, insbesondere durch im Gewebe verbliebene kleine Fremdkörper (z.B. Holzsplitter, Dornen), aber auch bei ausgedehnten Wundflächen mit starker Verschmutzung, zerfetzten Wundrändern und schlecht durchblutetem Gewebe, wie bei Verletzungen nach Verkehrsunfällen. Es verursacht Unruhe, Schlafstörungen, Muskelkrämpfe und Lähmungserscheinungen, beginnend im Gesicht und im Verlauf auf den ganzen Körper übergreifend, bis hin zur Lähmung der Atemmuskulatur. Die Krankheit verläuft häufig trotz medizinischer Behandlung tödlich.
Grundsätzlich erfolgt bei Verletzungen eine Auffrischimpfung wenn die letzte Impfung 5 Jahre zurück liegt oder eine erneute Grundimmunisierung mit gleichzeitiger Gabe von sofort antitoxisch wirkenden Immunglobulinen wird durchgeführt, wenn unklar ist ob und wann eine Immunisierung erfolgte.
Der Krankheitserreger ist das Varicella-Zoster-Virus aus der Gruppe der Herpesviren. Die Inkubationszeit liegt bei 7 bis 21 Tagen
Varizellen sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Viruserkrankung, die aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit meist im Kindesalter auftritt und eine lebenslange Immunität hinterlässt. Bei den Windpocken kommt es neben allgemeinen Krankheitssymptomen wie Kopf-, Gliederschmerzen und leicht erhöhtem Fieber zu einem typischen, bläschenbildenden und heftig juckenden Ausschlag. Kleine runde oder ovale rote Flecken, beginnend am Rumpf, dann den behaarten Kopf befallend, überziehen schließlich auch das Gesicht die Extremitäten. Es treten verschiedene Ausschlagsformen zur gleichen Zeit auf. Schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen sind häufiger bei Infektion im Erwachsenenalter. Bakterielle Infektion der aufgeplatzten bzw. aufgekratzten Bläschen können entsehen. Aber auch Lungenentzündung und Hirnhautentzündung sind möglich. Bei einer Infektion von Schwangeren kann es zwischen der 8. und 21.SSW in ca.1% der Fälle zu Fehlbildungen des Ungeborenen kommen. Schwangere, die nicht gegen Windpocken immun sind, sollten daher unbedingt den Kontakt mit infizierten Personen meiden. Wenige Tage vor und nach der Geburt kann eine Erkrankung der Mutter zu einem erschwerten Krankheitsverlauf beim Neugeborenen führen.
Die Therapie erfolgt durch juckreizlindernde Medikamente und Lotionen. Durch latent in Nervenendigungen liegende Viren kann jedoch nach vielen Jahren die Zweiterkrankung desselben Virus, die Gürtelrose , hervorgerufen werden. Eine Prophylaxe ist durch Impfung möglich.
Widerspruch