Kinderkardiologie an allgemeinen Kinderkliniken.
OA Dr. med Jörg Franke
An dem meisten größeren Kinderkliniken sind heute in Deutschland pädiatrische Kardiologen tätig. Durch sie wird die wohnortnahe Versorgung von herzkranken Kindern und Patienten mit angeborenen Herzfehlern ermöglicht.
Unsere Arbeitsgebiete sind sehr breit gefächert und überschneiden sich teilweise mit denen der großen Zentren und auch mit denen der niedergelassenen Kinderkardiologen.
Zu unserer ureigensten Aufgabe gehört jedoch die Betreuung dieser Patienten in der „Kinderklinik”, da auch diese Kinder gelegentlich wegen anderen Erkrankungen, seien dies z. B. schwerere Infekte, Unfälle oder Operationen (nicht am Herzen) in der Kinderklinik behandelt werden müssen.Hier sind wir kompetente Ansprechpartner, als Kinderärzte und Kinderkardiologen gleichsam gefordert, die die Patienten und deren Angehörige betreuen, sowie Kollegen anderer Fachgebiete bei der Behandlung unterstützen und auf die besonderen Probleme der „Herzkinder” hinweisen
Fast allen größeren Kinderkliniken arbeiten heute mit großen Schwerpukt-Geburtskliniken oder Perinatalzentren zusammen. So sind wir auch für die Erstdiagnostik von angeborenen Herzfehlern zuständig, und es ist unsere Aufgabe bereits früh für die betroffenen Patienten die weitere Diagnostik und Therapie zu planen und einzuleiten.Auch die erste Aufklärung der Eltern, das Erklären des Herzfehlers, evtl. das Einholen von Einverständnisserklärungen zu weiteren Maßnahmen wird dabei von uns durchgeführt. Leider ist oft eine Notfallverlegung in ein Zentrum erforderlich, um durch eine sofortige Operation das Leben des Kindes zu sichern. Dies geschieht häufig auch nachts oder an Wochenenden.
Ein wesentlicher Teil dieser kinderkardiologischen Diagnostik ist jetzt auch in den Kinderkliniken möglich, so dass nicht in jedem Fall eine Überweisung in ein Zentrum notwendig ist.
Die Echokardiographie mit Doppler und farbkodierter Dopplersonographie und das Ruhe-Elektrokardiogramm werden heute an allen größeren Kinderkliniken kompetent durchgeführt. An weiterführender Diagnostik wird häufig noch Langzeit-EKG und -Blutdruckmessung, Belastungsuntersuchungen, Computertomographie, Kernspinntomographie und nuklearmedizinische Untersuchungen sowie die Transoesophageale Echokardiographie angeboten. In einigen Kinderkliniken ist sogar eine Herzkatetheruntersuchung möglich. Hier variieren aber die Möglichkeiten von Klinik zu Klinik ganz erheblich.
Je nach Erreichbarkeit eines niedergelassenen Kinderkardiologen ist es uns teilweise erlaubt eine eigene kinderkardiologische Ambulanz zu betreiben und so die ambulante Versorgung der Regionen sicherzustellen in denen sich kein Kollege niedergelassen hat.
Besonders wichtig ist die engste Zusammenarbeit mit den großen Herzzentren um die bestmögliche Versorgung unserer kleinen Patienten zu ermöglichen. Häufig ist eine frühe Rückverlegung der Patienten in Ihr „Heimatkrankenhaus” möglich; die Verweildauer im teilweise weit entfernten Zentrum kann auf diese Weise abgekürzt werden. So wird die extreme Belastung der Familien und Angehörigen etwas gemildert. In diesen Situationen werden meistens die ersten Kontakte mit den regionalen Selbsthilfegruppen ( z.B. Kinderherzliga) geknüpft, die zu Hause den Familien Unterstützung bei der Bewältigung der mannigfaltigen Probleme, vor allem im sozialen Bereich, anbieten können. So ist die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen für uns Kinderkardiologen nicht nur wichtig und notwendig, sondern deren Hilfe ist für uns ein wesentlicher Teil bei der wohnortnahen Betreuung der uns anvertrauten Patienten.
Widerspruch
Es ist uns mitgeteilt worden, dass ein "MEDICUS Verlag" Firmen und Einrichtungen unter dem Namen Kinderherzliga anspricht um Inserenten für eine "Festzeitschrift oder Festbroschüre zum 25-jährigen Jubiläum der Kinderherzliga" zu werben.
Wir haben weder 25-jähriges Jubiläum noch eine Broschüre in Auftrag gegeben! Im Gegenteil! Unsere Aspekte-Broschüre wird seit 3 Jahren nicht mehr hergestellt, weil sich in einer Auflage unseriöse Werbe-Inserate fanden.
Aspekte wird ausschließlich nur noch Interessierten als PDF-Dokument oder dessen Ausdruck zur Verfügung gestellt.
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