Werbung

[ Zurück ]   [ Inhalt ]   [ Weiter ]
Kinderkardiologie (Herz-Entwicklung) Seite 6 von 29

Wie Leben entsteht...

Eltern quälen sich oft mit der Frage, warum ist gerade unser Kind herzkrank. Bedenkt man, das ein Baby aus zwei winzigen Zellen und in vielen komplizierten Entwicklungsprozessen entsteht, ist es vielleicht leichter zu verstehen, dass der Natur hierbei Fehler unterlaufen können. Es ist ein Schicksal bei dem sich die Frage nach der Schuld nicht stellt.

GrafikDie Entstehung des Kindes im Mutterleib basiert auf der Verschmelzung von einer weiblichen Keimzelle (Eizelle) mit einer männlichen Keimzelle (Samenzelle).

Jede Keimzelle enthält 46 Chromosomen (Gene, Träger der Erbinformationen), die in ihrer paarigen Anordnung 23 Chromosomensätze ergeben. In ihnen liegen alle Informationen für den Organismus und dessen Funktion, sowie die Erbinformationen (genetische Informationen). Von den 46 Chromosomen einer Zelle sind 2 Chromosomen Geschlechtschromosomen, die in X-Chromosomen (weibliche Geschlechtschromosomen) und Y-Chromosomen (männliche Geschlechtschromosomen) unterschieden werden.

Die zur Fortpflanzung bestimmten Urkeimzellen des Mannes entwickeln sich in 4 Phasen (Vermehrungsperiode, Wachstumsperiode, Reifungsperiode, Differenzierungsperiode) zur befruchtungsfähigen Samenzelle. In der Reifungsperiode reduziert sich die Anzahl der Chromosomen durch Teilung der Zelle auf 23 Chromosomen. Fehlbildungen der männlichen Keimzelle können in jeder dieser Phasen entstehen. Ein Teil fehlgebildeter Samenzellen geht zugrunde, ein Teil ist im Samenfluss enthalten. Die ausgebildete befruchtungsfähige Samenzelle enthält entweder ein X- oder ein Y-Chromosom (weibliches oder männliches Geschlechtschromosom).

Auch die Urkeimzelle der Frau entwickelt sich in mehreren Phasen. Durch die Vermehrungs-, Wachstums- und Reifungsperiode entsteht die weibliche Eizelle. Sie ist die größte Zelle im menschlichen Körper mit 46 Chromosomen, unter ihnen zwei X-Chromosomen (weibliche Geschlechtschromosomen). Erst wenn die Befruchtung durch eine männliche Samenzelle stattfindet teilt sich die Eizelle vollständig, so dass auch sie nur 23 Chromosomen enthält. Durch die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle besitzt die nun befruchtete Eizelle wieder 46 Chromosomen. Ob sich aus ihr ein Junge oder ein Mädchen entwickelt entscheidet also das Geschlechtschromosom der männlichen Samenzelle.

GrafikAus dieser befruchteten Eizelle entsteht durch Zellteilung / Furchung - äußerlich erkennbar ist die Zellteilung durch Furchenbildung -, das Zweizellstadium. Die Tochterzellen erreichen nicht die Größe der Mutterzelle.

GrafikIn schnell aufeinander folgenden weiteren Zellteilungen entstehen 4, 8, 16, 32,................. kleinere Tochterzellen, die anfangs noch die Fähigkeit besitzen selbst einen ganzen Embryo (Keimling) zu bilden. Durch weitere Zellteilung und Flüssigkeitsaufnahme aus der Gebärmutter bilden sich zwischen den inneren Zellen (aus ihnen entsteht der Embryo) und den äußeren Zellen (sie bilden später den kindlichen Anteil der Plazenta /Mutterkuchen) Lücken die dann einen gemeinsamen Hohlraum ergeben.

Bei der etwa am 5. Tag beginnenden Einnistung der Keimblase in die Gebärmutterschleimhaut entsteht die Verbindung zum mütterlichen Organismus und die lebenswichtigen Stoffe wie Sauerstoff, Kohlenhydrate und Eiweiße strömen in die Keimblase ein. Die Plazenta wird also von der mütterlichen Seite, durch die Gebärmutterschleimhaut, und von der kindlichen Seite gebildet. Sie ist das wichtigste Organ für die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Sie ist das Haft- und Ernährungsorgan, Versorger des kindlichen (embryonalen) Kreislaufs mit Sauerstoff und das zentrale Stoffwechselorgan für das werdende Kind.

Infolge weiterer Zellvermehrungen und Zellbewegungen (hauptsächlich durch Einstülpungsvorgänge) geraten Zellgruppen zeitweilig miteinander in Kontakt. Dies löst chemische und physikalische Reize aus. Durch diese Reize wird die Entwicklungsrichtung einer Zellgruppe gelenkt. Die Zellen verlieren Ihre Fähigkeit verschiedene Entwicklungsrichtungen einzuschlagen. So bilden sich Zellgruppen, die auf Gewebearten oder Organentwicklung festgelegt sind.

Schon ab dem 13. bis 15, Tag beginnt die Entstehung von Blutzellen.

Copyright, © 1990 Karin Nebeling, Krankenschwester           infobox
[ Zurück ]   [ Inhalt ]   [ Weiter ]